Was tun, wenn ich Opfer von Ransomware, Trojanern oder Viren geworden bin?


  1. Was passiert
    z.B. im Falle von ‚WannaCry‘ oder ‚Locky‘ auf dem Rechner?
    Wenn das Schadprogramm auf den Rechner gelangt ist (z.B. als Mailanhang oder durch öffnen einer manipulierten Internetseite), werden Daten auf der Festplatte verschlüsselt. Mit einer anschließend erscheinenden Hinweisseite wird unter Forderung eines Lösegelds die Zusendung eines Schlüssels zum Entschlüsseln der Daten versprochen.
    Sowohl die europäische Polizeibehörde Europol wie auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) raten von der Lösegeldzahlung generell ab, da es keinerlei Sicherheit für den Erhalt des Schlüssels gibt.
  2. Was kann ich tun?
    Eine Privatperson, die nur einen einzelnen Rechner hat, hat nicht viele Möglichkeiten.
    Sind regelmäßige Datensicherungen vorhanden, so kann der Rechner auf den Stand der letzten Datensicherung gebracht werden. Alle neueren Daten sind in diesem Fall verloren. Wichtig ist, die Datensicherung nicht auf dem zu sichernden Rechner aufzubewahren, auch nicht auf einem mit dem Rechner verbundenen externen Laufwerk. Sichern Sie die Daten auf einem externen Laufwerk und trennen dieses nach der Sicherung vom Rechner.
    Sie können auch Sicherungen im Netz aufbewahren, etwa auf Webspace, den Sie bei einem Internetprovider anmieten, dies hat den Vorteil, auch im Falle eines Wohnungsbrands oder Einbruchdiebstahls haben Sie die Möglichkeit Ihre Daten zurück zu holen. Sie sollten jedoch darauf achten einen Provider auszuwählen, der seine Server in Deutschland betreibt, das gewährleistet den im Vergleich strengen Datenschutz nach deutschem Recht. Wenn Sie sich unsicher sind oder eine korrekte Datensicherung nicht zutrauen, so können Sie sich an einen IT-Dienstleister Ihres Vertrauens wenden, der Ihnen bei der Einrichtung der Datensicherung behilflich ist und Sie berät.
  3. Bei Rechnern in einem Netzwerk gilt als erste Maßnahme, wenn eine Infektion bemerkt wird, sofort den Netzwerkstecker zur Not den Stromstecker ziehen oder ggf. den WLAN-Adapter abschalten um eine Ausbreitung innerhalb des Netzwerks zu verhindern.
  4. Halten Sie das Betriebssystem Ihres Rechners stets auf dem neuesten Stand, die Hersteller bieten oft kurz nach Bekanntwerden einer Bedrohung Sicherheitsupdates an, die unbedingt eingespielt werden sollten. So hat Microsoft z.B. schon im März diesen Jahres einen Patch zur Beseitigung der Sicherheitslücke, die ‚WannaCry‘ ausnutzt, bereitgestellt. Auf vielen Rechnern wurde dieser Patch (MS17-010) jedoch bisher nicht installiert, was diese Systeme angreifbar macht.
    Weiterhin kann die Infektionsgefahr durch etwas Aufmerksamkeit des Benutzers stark verringert werden. Klicken Sie nicht einfach auf irgendwelche Links in dubiosen Emails, die Sie zur Bestätigung irgendwelcher Kontodaten auffordern, öffnen Sie keine Anhänge in Mails, die Sie nicht erwartet haben, im Zweifel fragen Sie beim angeblichen Absender nach. Deaktivieren Sie die automatische Ausführung von Plug-Ins in Ihrem Browser, wie z.B. Adobe Flash oder Oracle Java.

Der gesunde Menschenverstand ist oft besser als jede Antivirensoftware.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie jemanden, der etwas davon versteht.

Der EDV-Dienstleister Ihres Vertrauens.

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